(aktualisiert am 27.06.24)
Natürliche Düfte – damit meine ich keine kunstvoll gemixten Parfums. Ich liebe den Duft der Natur und besonderer Momente im Alltag. Würziger Schokoladenduft macht mich zum Beispiel glücklich, wenn ich meinen Zeremonie-Kakao anrühre, oder der Duft vom Haar meiner Tochter, wenn ich sie umarme. Klar, so ein Tropfen ätherisches Orangen-Öl hebt auch die Stimmung. Riechen wirkt blitzschnell – positiv oder negativ. Die Nase meldet die Duftinformationen sofort an unser Gehirn (ans limbische System dort, wo auch unsere Gefühle und Stimmungen gesteuert werden). Damit wird eine Verbindung zwischen Situation und Duft geknüpft. Das führt dazu, dass schon allein das Riechen eines Duftes für ein erneutes Glücksgefühl sorgen kann. Diesen „Trick“ sollten wir viel öfter nutzen (das funktioniert genauso mit Geräuschen und Klängen – hier meine „Happy Sounds„).
Welche ätherischen Öle ich benutze
Wenn es gerade nicht sowieso duftet, kann man ja nachhelfen. Ich stehe gar nicht auf Weichspüler-Duft oder Parfums von der Stange. Die Natur riecht krass genug. Natürliche Düfte kann man auch als ätherische Öle („eingefangene“ Pflanzendüfte) kaufen. Ich habe mir auch mal eine Menge dieser kostbaren Fläschchen bestellt. Mittlerweile bin ich wieder ‚runter von dem Dauer-Duft-Trip. Diese sechs ätherischen Öle benutze ich aber oft im Alltag, da ich ihren Duft einfach liebe:
- Pfefferminzöl (ideal, wenn man sich konzentrieren möchte oder bei Kopfschmerzen. Macht die Atemwege und die Luft frisch und frei)
- Eukalyptusöl (macht den Kopf frei, super bei Erkältungen, verbessert die Raumluft)
- Orangenöl (gute Laune, da kommt Sonne ins Herz)
- Grapefruit (mindert Traurigkeit)
- Bergamotte-Öl (wirkt stärkend und motivierend)
- Lavendelöl (stresslindernd und schlaffördernd; auch mit neutralem Öl verdünnt zur entspannenden Masse geeignet)
Zitrus-Öle, egal ob Orange, Zitrone, Grapefruit oder Bergamotte sind einfach spritzige Gute-Laune-Düfte. Mit Pfefferminze, Eukalyptus oder Latschenkiefer werden Kopf und Atem frei. Obwohl die ätherischen Öle immer naturrein, Bio und von feinster Qualität sein sollten (Finger weg von billigen Mischungen unbekannter Herkunft), wende sie auf der Haut nicht unverdünnt an. Als Massageöl verdünne das ätherische Öl deiner Wahl bitte immer mit einem neutralen Pflanzenöl, z. B. Mandelöl (1 : 3). Besonders bei Kontakt mit Schleimhäuten, z. B. an den Augen kann es sonst zu Hautreizungen kommen. Hier ein paar „sichere“ Anwendungen für dein Lieblingsöl:
- Hals, Nacken, Stirn, Schläfen
- Brust und Bauch
- Fußsohlen! Arme, Beine
- Ein paar Tropfen ins warme Badewasser
- Etwas Öl auf ein kleines feuchtes Tüchlein und dann auf die Haut legen
- Mit Bodylotion vermischen und dann eincremen
Ätherische Öle sind nicht ewig haltbar, besonders Zitrusöle verlieren ihre Intensität schon nach ca. 3 Monaten (andere nach ca. 1 Jahr). Daher nicht zu viele Fläschchen auf einmal öffnen. Die Fläschchen möglichst dunkel und nicht zu warm lagern.
Natürliche Düfte: meine persönliche Hitliste
Auch ganz ohne Duftöl-Fläschchen gibt es genug Glücks-Düfte im Leben. Viele davon sind geschenkt:
- Kiefernwald-Duft und Baumharz von allen Fichten, Tannen, Lärche (hier gibt es Tipps zum Harz sammeln …)
- frisch gemähtes Heu
- umgegrabene Gartenerde
- Sommerduft auf Korsika, Sardinien oder Sizilien: Salbei, Lavendel, Rosmarin, Myrthe und Sonne
- Lavendelfelder oder als schnöden Ersatz auch ein Lavendelkissen
- Zimt-Duft beim Zimtschnecken backen und Würzen von Glühwein
- Apple-Crumble und Bratäpfel im Ofen
- Orangen und Mandarinenduft beim Schälen
- Frisch geschnittener Ingwer
- Earl-Grey-Tee (also Bergamotte-Öl)
- Bienenwachs-Kerzen
- duftende Teerosen
- Geruch der Erde nach einem Regenschauer im Sommer (Petrichor)
- Eukalyptusduft – als ätherisches Eukalyptus-Öl oder wandernd durch Madeira…
- frischer Espresso
- angebratener Knoblauch
- warmer Hefeteig
- würziger Spezial-Kakao* in meiner großen Lieblingstasse
- Herbstwald im Oktober
- Pfefferminz-Blätter und Zitronenmelisse aus dem Garten
- Duft von Jasmin, Flieder und Lindenblüten im Frühling
- Bücherduft beim Umblättern
- Kerzenrauch
- Weißer Salbei beim Räuchern
- der Duft eines neugeborenen Babys
- die warme Haut eines geliebten Menschen
- salzige Meeresluft
Interessante Fakten über das Riechen
Die Nase ist natürlich entscheidend für unsere Dufterlebnisse. Ich bin ja eine absolute Verfechterin der Nasenatmung und setzte die Mundatmung nur beim Sprechen, Singen oder anderen besonderen Situationen ein😉. Wenn du viel über die Nase atmest, funktioniert sie auch besser – und du riechst mehr … Hier zum Schluss noch ein paar Fakten zum Riechen:
- Schon ungeborene Babys können im Mutterleib mitriechen (ab der 28. Schwangerschaftswoche)
- Menschen sind in der Lage, mehr als 10.000 Duftstoffe zu unterscheiden (laut Andreas Keller, Rockefeller University, New York), normalerweise sind es wohl eher ca. 500 Düfte, die wir auseinanderhalten können.
- Der vollständige Verlust des Geruchssinns heißt Anosmie. Die meisten Patienten mit Anosmie können nur noch grob salzige, süße, saure und bittere Substanzen schmecken, aber keine Aromen mehr wahrnehmen. ,
- Bestimmte Gene sind dafür mitverantwortlich, ob zwei Menschen sich riechen können oder nicht. Je unterschiedlicher die HLA-Typen (Antigene) im Körpergeruch, desto attraktiver wurde der gegenseitige Duft empfunden. Das wurde 1995 zum ersten Mal von dem Evolutionsbiologen Claus Wedekind nachgewiesen.
- Spermien werden durch Maiglöckchenduft auf den Weg zur reifen Eizelle gelockt. (Echt wahr, siehe hier.)
- Forschungen haben ergeben, dass dicke Frauen auf Männer etwa sechs Kilogramm leichter wirken, wenn sie ein Parfüm mit einem floralen Duft tragen. Warum sollten Frauen das wollen? Und mit welchem Duft wirken Männer sportlicher? Egal. Duft kann mehr als wir denken. (Quelle: https://www.emotion.de/schoenes-neues/beauty/duefte-und-ihre-wirkung)
- Afrikanische Elefanten haben die feinste Nase von allen. Der Geruchssinn ist für Elefanten besonders wichtig. Durch Riechen überprüfen die Tiere Nahrung, wittern Gefahren wie Löwen oder Menschen, erkennen andere Elefanten und riechen Wasser über 10 km Entfernung. Damit das noch besser funktioniert, schwenken sie ihren Rüssel beim Gehen in der Luft herum. (Quelle: Marco Schneuer, Diplom-Biologe, Hamburg)
Was ist dein Lieblingsduft im Leben? Schreib mir das doch hier in die Kommentare. Ich freue mich!
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