(aktualisiert am 13.07.22)
Was sind Zimbeln und wer braucht sie? Die kleinen Signalgeber stehen für Wachheit, Klarheit und Konzentration. Durch den glockigen, flirrenden Ton wirst du zurückgeholt aus deiner Trance. Lehrerinnen schonen ihre Stimme durch Zimbeln anstatt „Ruhe jetzt!“ zu brüllen. Auch im Yoga, bei Meditation und Klangmassagen finden die hellen Wachmacher ihren Platz.
Was sind Zimbeln?
Zimbeln sind einfache Klanginstrumente, auch Handzimbeln genannt. Sie bestehen aus zwei kleinen runden Becken aus Metall und sind zwischen 5 und 10 cm im Durchmesser. In der Mitte haben sie einen Buckel und sind mit einem Band miteinander verbunden. Ihr heller, obertonreicher Klang hallt lange nach. Es gibt leichtere, leisere Zimbeln aus Messing und schwere, kräftig klingende aus gegossener Bronze.
Ursprünglich stammen die kleinen Instrumente wohl aus China. Aber auch in Indien und dem Nahen Osten wurden sie benutzt. Die klingenden Zimbeln werden sogar in der Bibel erwähnt (Offenbarung, Psalm 150). Tibetische Zimbeln (ting ting sha) wurden schon immer zu rituellen und religiösen Zwecken verwendet. Sie haben einen eher dissonanten (sich reibenden) Klang.
In der Klangtherapie werden besonders reine, harmonisch klingende Zimbeln benutzt.
Die meisten bei uns für Meditation und Yoga genutzten Zimbeln werden in Indien gefertigt. Häufig sind sie mit eingravierten Ornamenten, Mantras oder Glücksymbolen verziert. Der Glaube dahinter war, dass der Klang die Wirkung der eingravierten Worte oder Zeichen in alle Richtungen verstärkt. Bei den tibetischen Tingshas sind das die acht buddhistischen Glückssymbole („Ashtamangala“): Schirm, Zwei goldene Fische, Lotosblüte, Schatzvase, Knoten der Unendlichkeit, Muschelhorn und Rad. So sieht das auf meinen Zimbeln aus:
Neben den Handzimbeln gibt es auch kleinere Fingerzimbel. Sie werden mithilfe einer Schlaufe an Mittelfinger und Daumen befestigt und beim orientalischen Tanz rhythmisch gegeneinander geschlagen. In der Fachsprache nennt man sie daher „Gegenschlag-Idiophon“. Ehrlich😂.
Die Handzimbeln mit der Schnur sind nicht zum Tanzen geeignet. Sie sind dafür zu schwer und klingen zu lange nach (bis zum 20 Sekunden).
Wie spiele ich Zimbeln
Zimbeln werden beim Anschlagen in einer senkrechten Bewegung von oben nach unten aneinander vorbeibewegt, sodass die Ränder der kleinen Metallbecken aneinander stoßen. So machen es die Profis. Man kann auch einfach die Kanten seitwärts aneinander schlagen lassen. Der Ton ist dann weniger fein.
Ein bisschen Übung gehört dazu, das Lederband so zu halten, dass sich die beiden Zimbel-Becken erstens wirklich treffen, und sich zweitens nicht aus Versehen noch einmal ungewollt anschlagen. Wenn du nur eine Hand für die Zimbeln benutzt, solltest du die beiden Metall-Becken durch das Ausstrecken des Zeigefingers mit der Schnur auf Abstand voneinander halten.
Einsatz bei Entspannung, Yoga, Meditation
Obwohl die Zimbeln ein eher einseitiges „Instrument“ sind, haben sie doch ihren Platz in der ganzen Vielfalt der Klanginstrumente zur Meditation und Entspannung. Hier einige Einsatzmöglichkeiten:
- In Klangbädern, zu Beginn und Ende eines Sound Bath. Auch um Schnarcher aufzuwecken😉
- Bei einer individuellen Klangmassage im Kopfbereich oder als Schlusspunkt
- Als rituelles Signal am Ende einer Meditation
- Beim Yoga, besonders beim Yin Yoga, bei dem Körperpositionen mehrere Minuten gehalten werden. Hier als sanftes Signal zum Auflösen der Haltung. Grundsätzlich in der Schlussentspannung einer Yogastunde in Savasana (Totenstellung)
- Als Signalklang im Schulunterricht, bei Workshops und Ritualen
Eine interessante Alternative zu Zimbeln sind auch die sehr klaren, durchdringenden tibetischen Glocken. Einfach den Griff in die Hand nehmen und los läuten. Wirkt extrem reinigend😁. Vielleicht bist du aber auch eher der unkomplizierte Koshi-Klangspiel Typ (hier mehr).
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Fazit
Zimbeln sind klein, fein und nützlich. Sie setzen Schlusspunkte, machen wach und sollen die Kreativität fördern. Es gibt sie übrigens auch in ziemlich groß, wenn du auf jeden Fall gehört werden möchtest😄.
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Yeah! super – herzlichen Dank für diesen tollen Artikel, der mir die Zimbel aus neuen Blickwinkeln näher gebracht hat. Bisher kannte ich sie nur vom orientalischen Tanz als Handzimbeln, nun geh ich mal auf die Suche nach neuen …
Liebe Grüße Umani