(aktualisiert am 3.02.22)
Bin ich wirklich so wie ich bin? War ich schon immer so? Einen Persönlichkeitstest zu machen und hier darüber zu schreiben ist meine Hausaufgabe. Hört sich leicht an. Aber auch ein kleines bisschen unangenehm, sich so „nackig“ zu machen. Was sollte ich von mir zeigen und was lieber nicht?
Schon hat der Persönlichkeitstest seinen Zweck erfüllt. Er bringt mich zum Nachdenken. Unser ganzes Leben lang verändern wir uns. Ob organisierter Planer, kreativer Chaot, liebevoller Kümmerer oder verbindender Kommunikator. Wir sind alles einzigartige Persönlichkeiten mit Stärken und Schwächen. Vielleicht lohnt sich ja ab und zu ein kleiner Personality-Check-Up. Das könnte sogar Spaß machen. Ich teste mich hier mal kurz, damit Du weißt, mit wem Du es zu tun hast.
Persönlichkeitstest = Schublade auf
Klar, dass diese Tests nur einen kleinen Teil von unserem Ich abbilden. Die So-bist-Du-nun-einmal-Etiketten kleben schon lange nicht mehr. Unsere Schubladen, in die wir uns selbst und andere der Übersicht halber einsortieren sind nicht verschlossen. Wir können uns selbst und andere immer wieder neu einordnen.
Willst Du Deinen Selbsterkenntnis-Prozess mithilfe von Tests beschleunigen? Dann ist mein Tipp: Finde einen guten Coach, mit dem/der Du das lieber gemeinsam machst. (Checke aber lieber vorher ab, ob Ihr so Persönlichkeitstypen-technisch zusammen passt.)
Ich schreibe hier ganz unwissenschaftlich und nur zum Vergnügen über meine Blitz-Testauswertungen. Auf geht’s mit meinem kleinen Personality-Striptease:
DISG-Persönlichkeitstest mit Lieblingsfarben
Der 3-minütige kostenlose DISG-Test gibt eine ganz grobe Einteilung in vier farbige Persönlichkeits-Typen: den roten dominanten Entscheider, den grünen fürsorglichen Harmonie-Typ, den blauen zuverlässigen Perfektionisten und den gelben Gesellschaftslöwen.
Hier der Link zum DISG-Schnell-Test für Dich.
Mein Ergebnis: Ich bin GELB mit grünen Pünktchen. Das ist der kommunikative, lebhafte Typ, der gerne Kontakte knüpft und Menschen zusammenbringt. Harmonie finde ich auch ganz gut (das sind die grünen Pünktchen). Was im Testergebnis nicht steht: Ich lade meine Batterien am besten auf, wenn ich alleine bin. Statt Party ohne Ende gehe ich mittlerweile lieber auf mein Meditationskissen und genieße meine Atemübungen.
Den größten Teil meines Lebens war ich übrigens nicht selbstbewusst genug, um mich im Mittelpunkt wohl zu fühlen. An Auftrittsangst ist auch mein erster Berufswunsch „Opernsängerin“ gescheitert.
Myer-Briggs Typenindikator: Viel Persönlichkeit in 4 Buchstaben
Dieser schnelle Klassiker unterscheidet 4 Haupt-Kategorien, die jeweils zwei entgegengesetzte Eigenschaften enthalten. Du bist entweder hauptsächlich introvertiert oder extrovertiert. Intuitiv oder rational. Die Kombination der Eigenschaften macht dann Deinen Grundtyp aus.
Damit man zwischen all den Buchstaben nicht den Überblick verliert, lassen sich die insgesamt 16 Kombinations-Möglichkeiten in vier Typen-Gruppen einteilen. Es gibt Rationalisten, Künstler-Typen, Aktivisten und Wächter-Typen. Hier der kostenlose Schnelltest, wenn Du gleich selbst loslegen möchtest (Dauer: ca. 10 Minuten).
Mein Ergebnis: Ich bin ein E N F P und gehöre zu den Aktivisten.
ENFP = Aktivist
ENFP-Typen, auch AktivistInnen genannt, haben natürlich tolle Eigenschaften. Wenige Persönlichkeits-Typen sind so kreativ und charismatisch. Wir sind bekannt für unseren Idealismus und Enthusiasmus und echt gut darin, mit unerwarteten Herausforderungen umzugehen. Wir verbessern das Leben der Menschen um uns herum. Zudem sind wir grundsätzlich freundlich und können super zuhören. Na, das passt ja wunderbar.😁
Als Workshop-Leiterin und Coach habe ich auch den typgerechten Beruf gewählt: ENFP Menschen neigen zu Tätigkeiten im Bereich Coaching und persönliche Entwicklung sowie Lehr- und religiösen Berufen oder künstlerisch-kreativen Berufen.
Bei jedem Typ gibt es natürlich auch die Kehrseite der Medaille. Aktivisten finden es besonders schwer, Routineaufgaben effizient zu bewältigen. Buchhaltung, Ablage, Steuererklärung – ich bin dann mal weg. Wir ENFPs neigen häufig dazu, uns zu verzetteln mit zu vielen Projekten. In starren Hierarchien können wir nicht gut arbeiten und sind schnell demotiviert. Unser starker Freiheitsdrang kommt uns da immer wieder in die Quere.
Buchstabensalat ENFP noch mal ordentlich
E = extrovertiert (die Aufmerksamkeit wird eher nach außen als nach innen gewendet)
Aktivisten beziehen ihre Energie aus neuen Erfahrungen. Es stimmt, dass ich mit Leichtigkeit Kontakte knüpfe und auch mit wildfremden Menschen unkompliziert ins Gespräch komme.
ENFP-Aktivisten sind eher unkonventionell. Nach Myer-Briggs sind sie das nicht nur in ihren Beziehungen, sondern auch bei der Schuhwahl: Schuhtyp fantasievoll. Diese glitschigen Flipflops erinnern mich an das schöne Lied „Fischflossenflipflops“, das ich öfter mit unseren Töchtern gemeinsam geträllert habe. (In Wirklichkeit trage ich übrigens am liebsten schlichte, bequeme Sneakers.)
N = Intuition (wahrnehmen, was noch dahinter liegt)
Hier testet Myers-Briggs, wie die bevorzugte Wahrnehmung der Welt funktioniert: eher Bauch oder Kopf. Es stimmt: Intuition ist meine Superkraft. Schwierig wird es bei mir dann, wenn ich zu viel hin- und herüberlege. Da kann ich mich dann wunderbar verirren. Improvisieren ist meine Stärke. Bei meinen Workshops und Coachings werfe ich schon mal einen Plan komplett und ohne Reue über den Haufen.
Die Spiegelneuronen sind bei mir meist hochaktiv. Das birgt auch die Gefahr, dass ich hinter jeder Bemerkung und jedem Gesichtsausdruck eine tiefgründige Bedeutung vermute. Ich mache mir wahnsinnig viele Gedanken, und dann war da gar nichts Wichtiges.
F = Fühler (Entscheidung treffen aus dem Gefühl heraus)
Hier geht es um die Art, wie man Entscheidungen trifft: eher durch Erfühlen oder durch logisches Denken. Der Myers-Briggs hat es bei mir klar erkannt: Meine Gefühle und meine Werte sind mein Kompass. Mein Bauch sagt mir meist ziemlich deutlich, wo es lang geht. Passende rationale, „logische“ Argumente für meine Entscheidung finde ich dann nachträglich. Als Hochsensible fühle ich vieles noch intensiver – und bin dann auch schnell mal überreizt. Da hilft mir Rückzug, bewusstes Atmen, Handy weg, Computer aus.
P = Wahrnehmer (P = perceive, engl. wahrnehmen)
„Wahrnehmen“ beschreibt den Lebensstil. Bin ich eher flexibel oder habe ich einen strukturierte, entschlossene Art mein Leben zu organisieren? Die ENFPs sind die Flexiblen. In jeder Situation finden wir unendlich viele Möglichkeiten, wie es weiter gehen könnte. Oft eben auch zu viele. Auf der Suche nach neuen Blickwinkeln habe ich mich schon öfter ‚mal verlaufen. War dann aber wenigstens interessant.
Es kann dauern, bis wir ENFPs endlich eine Aufgabe gefunden haben, die uns abwechslungsreich und kreativ genug erscheint. Aber dann kommen wir durch unsere Fantasie und unser Einfühlungsvermögen zu tollen Ergebnissen. Da bin ich gerade dran.
Zum Schluss habe ich noch weitere bahnbrechende Hinweise zu meinem Persönlichkeitstyp gefunden. Wie sieht die ideale Umgebung des ENFP aus? Wir Aktivisten wandern gerne, ziehen die City dem Dorf vor und mögen alte Häuser lieber als Neubau. Zudem leiden wir häufig an Fernweh und sind potenziell immer bereit, unser altes Leben hinter uns zu lassen. Das passt auch.
Die bahnbrechendste Erkenntnis: ENFPs sind „abenteuerliche Esser“ und lieben internationale Restaurants. YES! Beim Essen bin ich sowas von mutig.
Jetzt kennst Du mich schon etwas besser. Was ist mit Dir? Da ich als ENFP-Typ auch total tolerant bin, finde ich es voll o.k., wenn Du ganz anders bist als ich. Ich freue mich, wenn Du mir Dein blau-grün-rot-gestreiftes Persönlichkeits-Basismuster verrätst. INFP? ESFP? INTJ???
Ich sage erst einmal guten Appetit!
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Liebe Elena, sehr informativ und trotzdem locker-flockig, dein Artikel! Ich erkenne mich wieder und bin schon total gespannt, was bei mir alles rauskommt. Deine humorvolle, strahlende und verrückte Art kommt super zum Ausdruck.
Ganz toll auch das Kopfkino bezüglich des Schubladendenkens.
Ich freue mich schon auf deine nächsten Artikel!
Und ich bin erst einmal gespannt, was bei Dir ‚rauskommt! Freue mich ebenfalls auf Deine neuesten Blog-Artikel. Merci beaucoup, liebe Claudia!